Kein Abriss auf dem Güterbahnhof Grunewald

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen fordert auf Initiative des Denkmalbeirats den Erhalt auch der nicht unter Denkmalschutz stehenden Gebäude auf dem Güterbahnhof Grunewald. Sie stellen ein für Berlin typisches und unwiederbringliches Ensemble der preußischen Gewerbebaukultur dar, die für Charlottenburg- Wilmersdorf einmalig ist.

22.11.11 –

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen fordert auf Initiative des Denkmalbeirats den Erhalt auch der nicht unter Denkmalschutz stehenden Gebäude auf dem Güterbahnhof Grunewald. Sie stellen ein für Berlin typisches und unwiederbringliches Ensemble der preußischen Gewerbebaukultur dar, die für Charlottenburg- Wilmersdorf einmalig ist.

Der ehemalige Güterbahnhof Grunewald wurde vom Investor Krieger gekauft, um dort ein Möbelhaus zu errichten. Die Wohnhäuser werden derzeit entmietet. Somit ist zu befürchten, dass auch diese denkmalgeschützten Bereiche demnächst verfallen.

 

Der Denkmalbeirat von Charlottenburg-Wilmersdorf hat zum Erhalt des Gebäudeensembles erklärt:

„Bereits vor 10 Jahren wurden Projektplanungen zur Nutzung des Geländes und der bestehenden Bebauung seitens der Firma Vivico unter Beteiligung des zuständigen Denkmalpflegers des Landesdenkmalamtes Berlin bearbeitet. Diese sahen außer den bereits unter Schutz stehenden Bauten eine weitestgehende Erhaltung bzw. einen denkmalgerechten Umbau für die weiteren Gebäude vor. Wegen fehlender Kapazitäten im Landesdenkmalamt konnten die denkmalrechtlich notwendigen Erarbeitungen und Begründungen zur Unterschutzstellung dieser weiteren Gebäude leider bisher nicht geleistet werden, - ein starkes Interesse daran wurde auf Nachfrage jetzt jedoch signalisiert.

Ohne gültige Planungsgrundlagen, ohne ausführliche Mitwirkung der bezirklichen Gremien und Behörden, ohne öffentliche Diskussion der Vorhaben darf es nicht möglich sein, eine sensiblere, sinnvollere und vielfältigere Nutzung dieses stadträumlich und stadthistorisch wichtigen Geländes – als bisher vom derzeitigen Eigentümer, der Krieger-Gruppe, vorgestellt – zielstrebig und scheibchenweise unmöglich zu machen.

Denn nach der Vertreibung der Gewerbemieter schloss sich bereits die Entmietung der Wohngebäude an, und nach einem Abriss der nicht denkmalgeschützten Gebäude werden die verbleibenden Baudenkmale als ein etwas verloren wirkender Rest des Ensembles vermutlich nach und nach fallen, um dann das „bereinigte“ Gelände ungehemmt der bisher geplanten, überdimensionierten Monostruktur überlassen zu können. …“

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