100 Tage rot-grün rot von Oliver Schruoffeneger

Die ersten Tage waren natürlich mit der Entdeckung des neuen Ressorts, der vielen laufenden großen Bauprojekte und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gut ausgefüllt. Es war mir aber von Anfang an wichtig, neben dem unvermeidlichen Tagesgeschäft auch eigene Schwerpunkte zu definieren und dafür die notwendigen Strukturen zu schaffen.


Stabsstelle Europa
In meinem Ressort gibt es zukünftig zwei Stabsstellen. Die Stabsstelle Europa wird für die gesamte Bezirksverwaltung die Möglichkeiten europäischer Projekte prüfen, Projekte entwickeln, Partner suchen und auf diesem Weg zu einer verstärkten fachlichen Kooperation mit anderen Kommunen, sowie hoffentlich zusätzlichen finanziellen Mitteln für den Bezirk und die hier tätigen NGO´s und Unternehmen beitragen. Zusätzliche finanzielle Mittel für den Bezirk und die hier tätigen NGO's und Unternehmen können hoffentlich gewonnen werden. Außerdem soll diese Stabsstelle im Bezirk verstärkt eine objektive Öffentlichkeitsarbeit zu europäischen Themen und zu den Vorteilen und Problemen der EU gewährleisten. Dazu wurde als erster Schritt eine neue Veranstaltungsreihe unter der Überschrift „Europäische Perspektiven“ ins Leben gerufen, die im April mit der ersten Veranstaltung und 38 Besucher*innen gestartet wurde.

„Bildung für nachhaltige Entwicklung"
Die zweite Stabsstelle bearbeitet das Thema „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ und nimmt die Impulse der UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung im Bezirk auf und versucht diese in die Regelstrukturen zu implementieren. Es geht um die 17 Nachhaltigkeitsziele der UN, um die Frage, wie können wir in einem reichen Industrieland dazu beitragen, diese Ziele umzusetzen und was müssen wir auch direkt bei uns tun, damit die Ziele bei uns umgesetzt werden. Dabei geht es nicht darum, eigene Veranstaltungen zu initiieren, die dann sowieso nur von den interessierten Menschen besucht werden, sondern Projekte zu entwickeln, die in den regulären Institutionen durchgeführt werden können, also jeweils in Partnerschaft mit Schulen, Jugendeinrichtungen, Volkshochschule, Kunstamt, Jugendkunstschule, den Sportvereinen, den NGOs im Bezirk, Nachbarschaftsinitiativen, Kirchengemeinden und und und. Als erstes werden wir mit einem großen Berliner Sportverein deren Ferienjugendfreizeitprogramm mit dem Themenbereich Fair Trade im Sport anreichern. Da geht es dann unter anderem um die Produktionsbedingungen von Sporttrikots und Bällen und was das mit diesem Verein und den dort aktiven Jugendlichen zu tun haben könnte. Nach den Sommerferien werden wir dann in Kooperation mit den neu eröffneten Kinos an der Kantstraße eine Filmreihe starten, die entwicklungspolitische und Nachhaltigkeitsthemen sowohl in einer monatlichen Abendvorstellung mit anschließendem Gespräch, als auch in einer morgendlichen Vorstellung für Schulen aufgreift.
Für die entwicklungspolitische Bildungsarbeit im Bezirk konnten wir eine Förderung des zuständigen Bundesministeriums für 2 Jahre in 6 stelliger Höhe einwerben.

Labor für die klimaneutrale Stadt
Dies ist nur ein kleiner Einblick in die eigene Schwerpunktsetzung. Die wesentlichen Aufgaben liegen aber natürlich in den stadtentwicklungspolitischen Themen. Durch Unterschrift unter dem Paris Vertrag hat die Bundesrepublik das Ziel einer klimaneutralen Stadt bis 2050 gesetzt. Das heißt, wir müssen Stadtplanung in allen Facetten neu denken. Was heute geplant und gebaut wird, wird auch 2050 noch stehen. Also müssen wir die Verkehrslogistik, die Baustoffe, den Energieverbrauch auf dieses Ziel ausrichten. Wir stehen ganz am Anfang der Diskussion, was das in der Umsetzung bedeutet. Charlottenburg-Wilmersdorf kann ein „Labor“ für diesen Prozess werden, mit Tagungen, Veranstaltungen, Modellprojekten aber dann auch mit der gelebten täglichen Praxis im Verwaltungshandeln. Der Weg dorthin soll am Ende der Wahlperiode erkennbar sein. Dann hätte ich viel erreicht.

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