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Der wirtschaftspolitische Sprecher der BVV-Fraktion hat in einem Beitrag für die Gazette einen Artikel zu dem Thema der großen Anfrage der grünen Fraktion Stellung genommen. Da der Artikel zu lang war, veröffentlichen wir ihn an dieser Stelle.
Wir alle können uns nicht dem Wahn des Shoppens im Internet entziehen. Zu schön ist die Bequemlichkeit, mal eben im „Fast-Shopping“ zu kaufen. Das größte Problem ist: „Bin ich bei der Lieferung zuhause?“ Wir machen uns keine Gedanken über die entstehenden Lieferverkehre, ob umweltschonend „delivered“ wird oder irgendein nachhaltiges Logistikkonzept Straßen und Umwelt entlastet. Hauptsache es kommt mit Prime am nächsten Tag.
Nun will ein großes Internetkaufhaus, mitten auf dem KuDamm, dort wo wir eigentlich in unsere Freizeit flanieren, manuell noch shoppen, ein Logistikcenter mit An- und Ablieferverkehr errichten. Man könnte denken, ist doch toll, wenn die Auslieferung auf den letzten Metern zentral liegt, aber muss es denn gleich am KuDamm sein? Und außerdem ist das Ziel des Unternehmens die Lieferzeiten zu beschleunigen. „Delivery Same Day“, „Delivery In 2 Hours“ sind hier die Zielvorgaben und das bedeutet, mehr Bestellungen, mehr Warenumsatz, mehr Lieferverkehr und damit vollere Straßen - gerade wenn weiter mit Kleintransportern die Auslieferung zum Kunden stattfindet.
Es gibt hier Alternativen, gerade wenn es um die „Zustellung auf den letzten Metern“ geht. Das Durchschnittspacket hat die Größe einer kleineren Einkauftüte. Das muss nicht mit einem Transporter geliefert werden. Hierzu reichen z.B. Lastenfahrräder und damit es für die Fahrerinnen und Fahrer bequem ist, unterstützt mit einem Elektromotor. Andere Städte haben es vorgemacht. Kleinere, sogenannte Hubs (Kleinlager für Pakete) werden in den Zielgebieten eingerichtet und von dort aus werden die Waren resourcenschonend zum Endverbraucher ausgeliefert. Solche oder ähnliche Lösungen müssen die Anforderungen an die Logistikunternehmen sein. Die Lieferfahrzeuge sollten so klein wie möglich und nicht größer als nötig werden. Die Post macht uns das seit Jahren vor, wenn Sie Briefe mit Handkarren oder Elektrofahrrädern ausliefert. Und das funktioniert gut und ich möchte mir nicht vorstellen, wenn die Post anfangen würde, die Briefe mit Kleintransportern auszufahren.
Hier geht es zur großen Anfrage der Fraktion.
www.berlin.de/ba-charlottenburg-wilmersdorf/politik/bezirksverordnetenversammlung/online/vo020.asp