»Polizei der Volksgemeinschaft. Polizei und NS-Regime 1933-1945«

Die ehemalige »Führerschule der Sicherheitspolizei« im Stülerbau – Erinnerung an einen Ort der Täter

Mittwoch, 7. Mai 2014, 19.00 Uhr
Remise der Sammlung Scharf-Gerstenberg, Schloßstraße 70, 14059 Berlin

Vortrag von Prof. Dr. Michael Wildt
Professor für Zeitgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin

120 Gäste waren gekommen, darunter die Vizepräsidentin der Berliner Polizei, Margarete Koppers, in Begleitung einer Klasse der Landespolizeischule, Fachbereichsleiter "Politische Bildung" der Berliner Landespolizei, Zuhörer aus Kreisen der GEW und Stolpersteininitiativen. Auch das Kiezbündnis Klausener Platz war gut vertreten sowie die "Bürger für den Lietzensee".

Mit Beginn der NS-Diktatur 1933 wurde das Polizei-Institut im westlichen Stüler-Bau zur zentralen Lehrstätte der Kriminalpolizei.
1937 in »Führerschule« umbenannt, fanden hier Lehrgänge für den höheren Dienst von Gestapo und Kripo statt.

»Weltanschauliche Erziehung« und fachliche Ausbildung wurden eins. Der neue Leiter war ein SS-Führer, Klaus Barbie einer der Absolventen.

Andere waren Mitglieder von »Einsatzgruppen« in den besetzten Ländern zur Unterdrückung und Ermordung der Zivilbevölkerung und der Juden.

Prof. Wildt: »Die Polizei im Nationalsozialismus jagte keine Verbrecher mehr; sie selbst wurde zum Instrument eines verbrecherischen Regimes. Der Führungsnachwuchs, der u. a. an der ›Führerschule der Sipo und des SD‹ in Charlottenburg ausgebildet wurde, verstand die Polizei als politische
Institution, ausgerichtet auf »rassische Reinhaltung des Volkskörpers« sowie Abwehr und Vernichtung der rassenbiologisch definierten ›Volksfeinde‹.«



Bildnachweis: Delphine Scheel, www.berlinkicks-sightseeing.de


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