Ronald-Reagan-Platz?

Ronald-Reagan-Platz?

17.02.11 –

Pressemitteilung vom Donnerstag, den 17. Februar 2011

Zum Antrag der CDU, den Joachimsthaler Platz nach dem ehemaligen Präsidenten der USA zu benennen , um seine Verdienst für die Wiedervereinigung zu würdigen, erklärt Nicole Ludwig, Fraktionsvorsitzende der Grünen in der BVV Charlottenburg-Wilmersdorf:

„Glaubt die CDU wirklich, dass Reagan oder gar seine Worte vor dem Brandenburger Tor die Mauer zu Fall gebracht hat?

Damals, 1987 wurde die Rede kaum beachtet. Zum Zeitpunkt des Mauerfalls war schon Bush Präsident der Vereinigten Staaten.

Doch entscheidend bleibt: Friedlichen, ostdeutschen Revolutionären haben wir den Mauerfall zu verdanken, und nicht der sogenannten „Politik der Stärke“ eines Mannes, der einen möglichen, auf Europa beschränkten, Atomkrieg in Kauf genommen hat.

Reagan stand für einen hochriskanten Rüstungswettkampf, der nur durch Glück nicht in die Katastrophe geführt hat.
Das ist keine Politik, der wir uns als Berlinerinnen und Berliner gerne erinnern und daher sehen wir keinen Grund, einen Platz, eine Strasse oder welches öffentliche Gebäude auch immer nach Ronald Reagan zu benennen.
Wir Grüne haben uns damals deutlich für eine atomwaffenfreie Zone in Mitteleuropa, gegen Pershing und SS 20 eingesetzt. Und betont, dass eine Veränderung im Ostblock hin zu Freiheit und Demokratie nur von innen kommen kann. Was dann, 1989, auch dank der Einsicht von Gorbatschow, auch passiert ist.

Nicht Ronald Reagan, sondern das Volk, das sich von den Fesseln gelöst hat, hat die Würdigung verdient!“

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