Der neue Busbahnhof schon veraltet?
20.03.15 –
Der Fernbusmarkt expandiert seit der Liberalisierung des Busverkehrs explosionsartig. Schon jetzt stößt der Zentrale Omnibusbahnhof mit seinen 27 Haltepunkten an seine Kapazitätsgrenzen. Für dieses Jahr haben die großen Betreiber im Fernbusverkehr weitere Steigerungen von 40% angekündigt, die Bahntochter BerlinLinienBus will gar ihr Angebot vervierfachen. Der Ausbau durch den Senat soll Ende 2017 beginnen und nach den jetzigen Prognosen 2-3 Jahre dauern. Danach werden 37 Haltepunkte auf dem ZOB entstanden sein und wir befinden uns schon im Jahr 2020. Einer der größten Anbieter Flixbus/MeinFernbus rechnet aber nach eigenen Prognosen mit über 100 nötigen Haltepunkten für einen funktionierenden Busbahnhof im Jahr 2018.
Die Planung des Senats steht hier weit hinter der zu erwartenden Entwicklung des Fernbusverkehrs. Dies wird zu Folge haben, dass die Linienbusse zu alternativen Abfahrtsorten in Berlin ausweichen werden und wir so überall in der Stadt Haltepunkte bekommen werden, die keine Infrastruktur besitzen, nicht bedarfsgerecht sind und den Busverkehr in die Stadt ziehen.
„Busbetriebe wünschen klare, sichere und organisierte Abfahrtsorte, die sich um ihre Kunden kümmern,“ weiß Roland Prejawa, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen im Bezirk und führt aus: „Für gute Infrastruktur sind die Busbetreiber auch bereit Geld auszugeben und diese Einnahme lässt sich der Senat entgehen.“
Die Grünen im Bezirk schlagen vor, auch einen naheliegenden Messeparkplatz als Ankunfts- und Ausstiegsort für die Reisenden zu nutzen.
Aber nicht nur die verkehrliche Infrastruktur sollte auf dem neuen ZOB verbessert werden. Die Bündnisgrünen fordern für gestrandete Reisende oder Menschen mit Handikap eine soziale Einrichtung wie z.B. die Bahnhofsmission, die im Bedarfsfall helfen kann.