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10.04.14 –
„Die Geschäftsstraßen im Bezirk brauchen unsere ganze Unterstützung“ fordert Christoph Wapler, Fraktionsvorsitzende der Grünen in Charlottenburg-Wilmersdorf angesichts der bekannt gewordenen Pläne des Senats, das ICC in ein großdimensioniertes Shopping-Center umzubauen. „Die gesamtstädtische Entwicklung spielt dabei offensichtlich überhaupt keine Rolle. Berlin ist jetzt schon mit solchen Centern überversorgt. Mit der Ansiedlung eines weiteren Einkaufszentrums gefährdet der Senat die wohnortnahe Versorgung durch Ladengeschäfte wie etwa in der Reichsstraße, dem Kaiserdamm oder der Kantstraße, der Westfälischen und Wilmersdorfer Straße.“
„Die verengte betriebswirtschaftliche Betrachtung von Frau Yzer greift zu kurz“, bekräftigt die wirtschaftspolitische Sprecherin Dagmar Kempf. Berlin kann auf das ICC als den prominenten Standort nicht nur für Großkongresse, sondern auch für weitere Messen und Veranstaltungen und als Besuchermagnet für Gäste aus aller Welt nicht verzichten. „Wir brauchen im Gegenteil eine Erweiterung des Konzepts, auch mit kultureller Nutzung und kleinen Geschäften“. Ihre Kollegin aus dem Abgeordnetenhaus, Nicole Ludwig, Sprecherin für Wirtschaft, Haushalt und Tourismus ergänzt „Das ICC kann schwarze Zahlen für die Stadt schreiben, das hat es in den letzten 25 Jahren seines Betriebs bewiesen. Die leidige Diskussion über eine Umnutzung schädigt das Berliner Kongressgeschäft, das für einen Kaufkraftzufluss von 1,8 Mrd. Euro jährlich verantwortlich ist, erheblich."
„Wir haben hier eine große Chance, nämlich die Entwicklung eines lebendigen Kongress- und Kulturstandortes in einem international bekannten Gebäude, und das mitten in unserem Bezirk. Das ICC ist architektonisch ambitioniert, städtebaulich dominant, es ist ein Gesamtkunstwerk. Hieraus eine beliebige weitere shoppingmall zu machen, wäre eine Dummheit“, resümiert Dr. Petra Vandrey, Fraktionsvorsitzende der Bündnisgrünen.
Nachdem die öffentliche Hand als Eigentümerin des ICC erhebliche Mittel für die Sanierung aus dem Landeshaushalt in Aussicht stellt, kann und muss sie einem Investor eindeutige Vorgaben machen. Insbesondere hat sie darauf zu achten, dass geplante Betreibermodelle städtebaulich verträglich sind.