Willkommen in Wilmersdorf

Aus dem Krieg geflohen, oft tausende Kilometer zu Fuß und unter unbeschreiblichen Gefahren zurückgelegt und traumatisiert kommen tausende Flüchtlinge in Deutschland an. Und dennoch müssen sie hier zunächst mit Chaos und unwürdigen Zuständen zurechtkommen.

Im August nahm die Not im Landesamt für Gesundheit und Soziales (LaGeSo), das in Berlin für die Unterbringung von Flüchtlingen zuständig ist, ungeahnte Ausmaße an: Über 1.000 Flüchtlinge warteten in der Hitze des Sommers bei der zentralen Anlaufstelle Amtes in Moabit darauf, dass sie registriert würden. Sie lebten ohne Wasser, Essen und frische Kleidung; die Behörde von Senator Mario Czaja (CDU) war komplett überfordert - selbst mit der grundlegendsten Versorgung der Geflohenen.

Schließlich weiß er sich nicht mehr anders zu helfen, als schnell Gebäude zu beschlagnahmen, darunter auch unser ehemaliges Rathaus Wilmersdorf. Am Freitag, den 14. August, begann der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), in dem Gebäude ehrenamtlich eine Notunterkunft einzurichten. Die zivilgesellschaftlichen Netzwerke „Wilmersdorf hilft“ und „Willkommen in Wilmersdorf“ koordinieren seither den Bedarf und die Tätigkeiten im Gebäude. Viele Menschen helfen vor Ort oder spenden - teils sogar neu gekaufte Kleidung.

Die Bürger_innen der Stadt fangen auf, was die Senatsverwaltung nicht mehr zu leisten vermag. Danke.

Bei einer Anwohnerversammlung am 20. August in der Auenkirche wurde das Ausmaß des Versagens und der Verweigerung des Senats deutlich: Die Umstände der Unterbringung waren über Tage kaum erträglich. Es fehlten z. B. sanitäre Anlagen. Erst nach und nach kamen zwei Duschzelte. Auf Container, in denen die Bewohner_innen duschen können, wartet man immer noch. Und hauptamtliche Unterstützung gibt es bis heute nicht.

Und noch schlimmer: Der ASB, der auch die Container besorgte, wird seine Auslagen nicht erstattet bekommen. Die Wilmersdorfer_innen dagegen heißen die Flüchtlinge willkommen, fragen, wo sie helfen können und was benötigt wird. Etwa 100 Menschen sind tagtäglich vor Ort, um zu helfen. Wir freuen uns, dass Charlottenburg-Wilmersdorf die Geflüchteten so empfängt.

Was an Spenden benötigt wird, kann unter folgendem, stets aktualisiertem Link erfahren werden:

https://docs.google.com/document/d/1OE8ihCHwcJqMy6fTSw_xR-nax7ZFz-PCNemGhpZCdHw/pub

 

Wer mitwirken will, kann sich über folgende Netzwerke einklinken:

„Willkommen in Wilmersdorf“

willkommen-in-wilmersdorf.de

„Wilmersdorf hilft“ auf Facebook

 

https://www.facebook.com/groups/1481238905509856

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