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19.04.21 –
Wie viele leerstehende Gewerbeflächen gibt es im Bezirk, die als Wohnraum genutzt werden könnten? Das soll das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf in einer Studie ermitteln, fordert die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV).
Bezirksstadtrat Oliver Schruoffeneger hält die Umnutzung von Büros in Wohnungen grundsätzlich für denkbar. „Viele aktuell genutzte Büroräume in ehemaligen Wohnungen, aber auch explizite Bürogebäude entsprechen nicht mehr den aktuellen Standards moderner Arbeitsplätze“, erklärt der Stadtrat in seiner Antwort auf eine Große Anfrage (Drucks. 1884/5) der bündnisgrünen Fraktion.
„Die Corona-Krise führt zu Änderungen des Arbeits- und Konsumalltags mit Homeoffice und Internetshopping. Das hat Konsequenzen für die Einkaufs- und Geschäftsstraßen, es gilt, Leerstand zu vermeiden“, beschreibt Jenny Wieland, Sprecherin für Stadtentwicklung, die Problemlage. Dem kann mit der Umnutzung von Büros zu Wohnungen entgegengewirkt werden. „Nicht nur durch Neubau kann neuer Wohnraum entstehen. Ressourcen- und flächenschonender geht es, wenn leerstehende Geschäftsräume effizient genutzt werden“, stellt Jenny Wieland fest. Sie fragt, welche Handlungsspielräume das Bezirksamt hat und welche Chancen sich aus einer Umnutzung für die City West ergeben.
„Das Bezirksamt erwartet mit Spannung die Aussagen des Masterplans City West auf Landesebene zu diesem Themenkomplex“, so die Antwort des Stadtrats. Bislang ohne die notwendigen Rechtsinstrumente bemüht sich das Amt in Gesprächen mit Eigentümer*innen, Umnutzungen zu vereinbaren. Oliver Schruoffeneger verweist auf die Einzigartigkeit der City West mit der sehr durchmischten Innenstadtlage, in der bezahlbare Wohnungen neben Handel und Büros existieren. Um das nicht zu gefährden, plädiert er dafür, das Segment Wohnen zu stärken und gleichzeitig die von Handel, Kultur und sozialen Angeboten genutzten Erdgeschosszonen zu erhalten.