Das Patriarchat muss weg!“ – Rückblick auf die FLINTA-Konferenz 2025. Sozial. Feministisch. Gerecht.

Am Samstag, den 11. Oktober 2025, wurde der GLS Campus in Berlin zum Schauplatz feministischem Engagements, solidarischer Vernetzung und klarer politischer Ansagen: Die diesjährige FLINTA-Konferenz stand unter dem entschlossenen Motto „Sozial. Feministisch. Gerecht.“

Als Kreisverband waren wir mit zahlreichen engagierten Mitgliedern und Delegierten stark vertreten und konnten uns aktiv in Diskussionen und Antragsdebatten eingebringen. Die Konferenz hat einmal mehr gezeigt: Feminismus ist nicht nur eine Frage der Gleichstellung – er ist eine soziale Bewegung.

Eine klare Haltung: Feministische Sozialpolitik jetzt!

Im Mittelpunkt der Konferenz stand der Leitantrag „Für ein feministisches und soziales Berlin“ – ein kraftvoller Aufschlag für eine Politik, die endlich versteht, dass Geschlechtergerechtigkeit, soziale Teilhabe und der Kampf gegen Armut und Diskriminierung zusammengehören.

Feministische Sozialpolitik heißt:

  • eine gerechte Verteilung von Ressourcen, Zeit, Macht und Raum.
  • das Ende von prekären Lebens- und Arbeitsverhältnissen, die FLINTA-Personen überproportional betreffen.
  • eine Stadt, in der Care-Arbeit sichtbar, fair bezahlt und gerecht organisiert ist.
  • ein radikaler Gewaltschutz, der nicht an symbolischen Maßnahmen hängen bleibt, sondern konsequent umgesetzt wird.
  • öffentliche Daseinsvorsorge, die inklusiv, zugänglich und bedarfsgerecht ist – für alle.
    Berlin muss zur Vorreiterin für eine feministische Stadtpolitik werden – intersektional, antikapitalistisch, solidarisch.

Beschlossene Forderungen: gerecht, konkret, machbar

Neben dem Leitantrag wurden weitere wegweisende Anträge verabschiedet, die feministische Politik greifbar machen:

  • FLINTA-Waggons im ÖPNV: Schutzräume schaffen, Sichtbarkeit erhöhen, Solidarität organisieren.
  • Toiletten für alle: Öffentlicher Raum muss für alle Körper sicher und zugänglich sein.
  • Umsetzung des Gewalthilfegesetzes: Gewaltschutz darf kein Lippenbekenntnis bleiben.
  • Seminare zu kritischer Männlichkeit: Für eine politische Kultur frei von Machtdominanz und Sexismus.

Diese Maßnahmen sind keine „Zugeständnisse“, sondern Ausdruck eines grundlegenden Systemwechsels, der patriarchale Machtstrukturen ins Wanken bringt.

Klare Kante gegen patriarchale Verhältnisse

Das stellte auch unserer Bundestagsabgeordnete Lisa Paus unmissverständlich klar:
„Das Patriarchat muss weg!“ Ob bei der Arbeit, im Wohnungsmarkt, in der Pflege oder im öffentlichen Raum – feministische Politik nimmt strukturelle Ungleichheiten ins Visier und schafft konkrete Veränderung.

Die Konferenz wurde bereichert durch starke Beiträge von Expertinnen, u.a. Dr. Cassandra Ellerbe (interkulturelles Frauenzentrum SUSI) und Dr. Ursula Schoen (Diakonisches Werk Berlin-Brandenburg), die eindrucksvoll darlegten, wie soziale Ungerechtigkeiten intersektional bekämpft werden müssen.

Die von Bahar Haghanipour, Sprecherin für Frauenpolitik und Gleichstellung im Abgeordnetenhaus, moderierte Podiumsdiskussion zu Armut, Gewalt und Obdachlosigkeit bei FLINTA*-Personen machte deutlich: FLINTA-Politik ist Überlebenspolitik – und sie braucht Raum, Ressourcen und radikale Solidarität.

Die FLINTA-Konferenz ist jedes Jahr mehr als ein Treffen – sie ist ein politisches Signal:
Wir sind viele. Wir sind laut. Und wir kämpfen für eine Stadt, die für alle ist.
Die feministische Bewegung ist kein Randthema – sie ist das Fundament einer gerechten Gesellschaft.
Das Patriarchat muss weg. Punkt.
Und wir machen weiter –feministisch, entschlossen, solidarisch. 💚

— Bericht von Isabel Blecher